Nilkreuzfahrt von Luxor bis Kairo – Ein Reisebericht
Anfang des Jahres unternahm Reinhard Büssing eine Südmarokkorundreise mit 1AVista Reisen und war so begeistert, dass er die lange Nilkreuzfahrt bis Kairo „Norfretete“ ebenfalls mit uns als Veranstalter antrat. Wir freuen uns, seine Erfahrungen hier auf dem 1AVista Reisen Blog in Form eines Reisetagebuchs teilen zu dürfen. Sein Bericht ist auch auf seiner facebook-Seite nachzulesen.
Tag 1: Anreise
Begrüßung am Flughafen in Hurghada und Fahrt in einer komfortablen Limousine nach Luxor. Die Fahrt durch die Wüste ist trotz Klimaanlage heiß und lang (4,5 Stunden). Endlich angekommen, übertrifft MS Salicia all meine Erwartungen bei Weitem, wirklich ein Nilkreuzfahrtschiff der Extraklasse. Die Einschiffung und Begrüßung verlaufen reibungslos, erstaunt bin ich von meiner riesigen Kabine auf dem zweiten Deck. Die Einrichtung in englischem Stil ist sehr gemütlich, für einige Reisende vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, passt aber genau zu der sonstigen Einrichtung der MS Salicia.


Tag 2: Luxor – Tal der Könige
Der Bus wartet zu früher Morgenstunde auf der Uferpromenade. Wir überqueren den Nil, das Tal der Könige liegt in der Nähe des altägyptischen Theben-West am Rande der Wüste und ist von hohen Bergen umgeben. Der Reiseleiter beherrscht die deutsche Sprache sehr gut, alle seine Erklärungen sind fundiert und verständlich. Um das Kulturgut zu schützen, wird immer nur ein kleiner Teil der Königsgräber geöffnet. Bei unserem Besuch sind 8 (zuzüglich das Grab des Tutanchamun, für das ein Extraticket gelöst werden muss) zugänglich.

Der Totentempel der Hatschepsut vor der gigantischen Felswand ist schon von Weitem zu sehen. Der aus Kalkstein errichtete Tempel ist wunderbar erhalten, beeindruckend die eigenwillige Architektur, die sich von allen mir bekannten Tempeln unterscheidet. Der Tempel ist 3.500 Jahre alt und hauptsächlich den Göttern Amun Re und Hathor geweiht.

Weiter geht es zu den Memnon Kolossen. Die riesigen Quarzit Statuen sind heute noch 18 Meter hoch (ohne Kronen) und wiegen mit Sockel jeweils ca. 1.300 Tonnen. Die Gesichtszüge des Pharao Amenophis III sind zerstört, auch die drei Meter hohen Kronen fehlen. An den Beinen der Statuen sind Frauen angeordnet, die Gemahlin Teje und die Mutter Mutemwia. An den Seiten des Thrones befinden sich Hieroglyphen und Darstellungen von Göttern.
Es geht zurück zum Schiff, die Nilkreuzfahrt beginnt.
Tag 3: Edfu – Kom Ombo
Eine Kreuzfahrt nilaufwärts. Wunderschöne Landschaften, winkende Kinder, Fischerboote und Feluken im Sonnenuntergang, Reis-, Mais-, Zuckerrohr- und Bananenplantagen, dazwischen farbenfrohe Dörfer und Städte. Am Horizont ist immer die Wüste gegenwärtig.
Nach dem Frühstück wartet eine Überraschung auf uns: In Kutschen werden wir zum Horus Tempel gebracht. Er ist einer der besterhaltenen ganz Ägyptens und wurde von 237 bis 57 v. Chr. errichtet. Der Sage nach bestand Horus in Edfu seinen größten Kampf gegen Seth. Reste der antiken Stadt umgeben den Tempel. Reliefs und Hieroglyphen sind beeindruckend.
Wir kreuzen weiter flussaufwärts nach Kom Ombo. Der Doppeltempel von Kom Ombo liegt direkt an der Anlegestelle des Schiffes. Geweiht war er den beiden Gottheiten Sobek (der Krokodilgott) und Haroeris (dem Falken), weshalb er als „Doppeltempel“ bezeichnet wird. Der Tempelanlage ist ein modernes Museum angegliedert. Hier sind viele mumifizierte Krokodile ausgestellt. Als wir das Museum verlassen erwartet uns wieder ein traumhafter Sonnenuntergang.
Tag 4: Assuan – Nasser See
Der Tag ist vollgepackt mit Ausflügen. Der erste Tagespunkt lässt uns staunend in einem Steinbruch in Assuan stehen. Der unvollendete Obelisk ist ein nicht fertiggestellter Obelisk aus Rosengranit. Wäre er fertiggestellt, wäre es der größte Obelisk des Altertums gewesen (41,75 Meter hoch mit einer Basis von 4,2 × 4,2 Metern). Die Steinbrüche stehen seit 1979 auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO.
Über die alte Staumauer des Nils führt uns die Fahrt zum Assuan Hochdamm. Dieser staut den Nil zum 15.000 km langen Nassersee auf, der sich bis weit in den Sudan erstreckt.
Der Bus bringt uns zum Ufer des Stausees. Unzählige bunt bemalte Boote liegen hier, ein Motorboot bringt uns zur Insel Agilkia, um die sehr gut erhaltenen Tempel zu besichtigen. Als Tempel von Philae bezeichnet man einen Tempelkomplex auf der Insel Agilkia. Der Tempel der Göttin Isis ist das Hauptgebäude der Tempelanlage und befindet sich in der Mitte der Insel. Um ihn herum sind weitere kleinere Bauwerke, unter anderem der Kiosk des Nektanebos I., der kleine Tempel der Hathor, und die Hadrian-Bastion. Sehr viele der teilweise riesigen Reliefs sind ausgezeichnet erhalten, einige wurden ausgemeißelt. Den Besuch der Tempel von Philea kann ich sehr empfehlen.

Nach einem verspäteten Mittagessen wartet eine Feluke auf uns. Unter vollen Segeln kreuzen wir gegen den Wind zur Kitchener-Insel, mit lediglich 6,5 Hektar ist sie nicht sehr groß. Auf der Insel befindet sich der Botanische Garten der Stadt Assuan. Lord Kitchener ließ viele exotische Blumen, Bäume und andere Pflanzen aus Asien und Afrika pflanzen. Die Insel ging später in das Eigentum der ägyptischen Regierung über, die auf ihr eine biologische Forschungsstation einrichtete. Es macht Spaß, auf den gepflegten Wegen zu wandern. Leider haben wir nur eine Stunde Zeit. Wir segeln zu unserem Kreuzfahrtschiff Salacia zurück und genießen den Abend.
Tag 5: Assuan
Heute geht es mit der Feluke zum 130 m hohen Felsenmassiv Qubbet el-Hawa. Besonders interessant sind die Felsengräber, aber auch das Simeonskloster, die Mausoleen von Aga Khan III und dem muslimischen Scheich Sidi Ali Bin el-Hawa sowie die 25 nubischen Dörfer. Auf schaukelnden Kamelrücken erfolgt der Aufstieg zu den Gräbern. Der Ausblick auf Assuan, die Insel Elephantine und den Nil ist wunderschön. Die Besichtigung der Gräber lohnt sich. Die farbenfrohen Dörfer hinterlassen einen großen Eindruck. Keine Touristen, keine Straßenhändler, Fotomotive ohne Ende, eine wunderschöne Tour. Zum Abschluss lädt uns Reiseleiter Mohammed zu seiner Familie im Dorf ein. Die Mutter bereitet Teig zum Brotbacken zu, die kleine Schwester sortiert Mangos. Nach den besten zwei Mango Smoothies meines Lebens müssen wir leider aufbrechen.


Tag 6: Esna – Luxor/Karnak
Die oberägyptische Stadt Esna liegt südlich von Luxor und nördlich von Edfu am Westufer des Nils und hat eine lange Geschichte, die bis in die Altsteinzeit zurückreicht. Berühmt ist sie durch den in griechischer Zeit errichteten Tempel für den Gott Chnum. Die Tempelvorhalle und die Säulen sind vollständig mit Darstellungen versehen. Nach eineinhalb Stunden geht es durch einen Basar zurück zum Schiff.

Wir legen ab. Eine Schleuse zwingt uns zu einer zweistündigen Pause, denn die 16 m breite Schleusenkammer kann nur von einem Kreuzfahrtschiff befahren werden. Wir fahren flussabwärts Richtung Luxor.
Genau wie im Katalog von 1AVista beschrieben: „Auf einer Nilkreuzfahrt zwischen Luxor und Assuan durchfährt man zauberhafte Landschaften“: Saftig-grüne Niloasen, Bananen-, Mais- und Baumwollplantagen, bunte Dörfer und die dahinter liegende Wüste. Zahlreiche antike Tempel und Stätten liegen direkt am Fluss. Vom Sonnendeck aus beobachtet man das Leben und Treiben am Fluss ebenso wie die vorbeiziehenden Kreuzfahrtschiffe und typischen Segelfeluken.
Ein Bus bringt uns direkt nach dem Anlegen zu den Karnak Tempeln, der größten Tempelanlage Ägyptens. Die Tempelanlage steht seit 1979 zusammen mit dem Luxor-Tempel auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO.
Am Abend findet eine Licht- und Lasershow statt, die sehr gut gemacht ist. Leider bleiben uns nur eineinhalb Stunden für die Besichtigung der Anlage; ich wäre gern länger geblieben.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir den Luxor-Tempel. Er liegt direkt gegenüber der Anlegestelle unseres Schiffes. Der Tempel wurde zur Zeit des Neuen Reichs errichtet und war dem Gott Amun, seiner Gemahlin Mut und ihrem gemeinsamen Sohn, dem Mondgott Chons, geweiht. Es wird immer dunkler, die Beleuchtung von Tempeln, Säulen und Statuen wird eingeschaltet. Staunend lassen wir uns von der magischen Stimmung verzaubern. Dieser Tag gehört sicherlich zu den Höhepunkten der Kreuzfahrt.
Tag 7: Luxor – Alt- und Neustadt, Bananenplantage
Wir verbringen einen weiteren Tag in Luxor. Die Passagiere können auf dem Schiff bleiben oder „auf eigene Faust“ die Stadt erkunden. Kutscher Hamann nahm uns für eine vierstündige Fahrt zu den Märkten und zum Shopping abseits der Touristenströme mit. Es war eine sehr angenehme Fahrt, vorbei am Luxortempel durch die engen Gassen von Altluxor. Am Markt steigen wir aus, schlendern über die enge Hauptstraße und werfen einen Blick in die noch engeren Seitengassen. Hamann bringt uns auch in ein „Papyrusmuseum“ und in zwei Geschäfte, in denen sonst nur Einheimische einkaufen. Ich erstehe 10 Gramm iranischen Safran, ein Schnäppchen. Nach dem Mittagessen segeln wir auf einer Feluke zu einer Bananenplantage. Es wird ägyptischer Minztee serviert, wir sehen am Ufer die verschiedenen Plantagen, auch Kuh , Schafs- und Ziegenhirten. Die Führung in der Bananenplantage kostet 2 Euro pro Person, Bananen all you can eat inklusive. Den Sonnenuntergang erleben wir in einem Restaurant am Nil. Nach Rückkehr in tiefster Dunkelheit unternimmt Hamann mit uns eine Kutschenfahrt durch das neue Luxor. Ein schöner Abschluss eines besonderen Tages.
Tag 8: Dendera – Abydos
Als wir unser Schiff, die Salacia, erreichen, erfahren wir, dass Nachtfahrten in Richtung Kairo eingeschränkt wurden. Die Ausflüge in Kairo werden daher geändert und die Besichtigung der 6 Pyramiden von Dahshur, Maidum und Lahun müssen ausfallen. Schade, aber natürlich geht die Sicherheit vor. Nach dem Frühstück besichtigen wir die altägyptische Tempelanlage in Dendera, die Hathor geweiht ist. Er gehört zu den am besten erhaltenen ägyptischen Tempeln. Viele Wandmalereien, Skulpturen und Reliefs sind in ausgezeichnetem Zustand.

Das Schiff bringt uns nach Abydos, wir können eine riesige Tempelanlage bewundern. In Abydos wurde der hunde- oder schakalähnliche Gott Chontamenti verehrt. In einem Anbau des Tempels befindet sich die bedeutende Königsliste von Abydos. Wieder einmal sind wir von den alten Baumeistern und Künstlern begeistert
Tag 9: Beni Hassan
Wir überqueren die Nilbrücke von el-Minyā und erreichen die archäologische Stätte von Beni Hassan über eine gut ausgebaute Asphaltstraße am Ostufer. Wieder sind wir von zwei Polizeiwagen begleitet worden, weitere Sicherheitskräfte nahmen bei uns im Bus Platz. Eigentlich sollte sich bei uns ein Sicherheitsgefühl einstellen, bei etlichen Mitreisenden war das Gegenteil der Fall. Seit Jahren ist weder ein Anschlag verübt worden noch hat eine Entführung stattgefunden. Meiner Meinung nach ist man auch ohne die enorme Anwesenheit von Polizei und Militär auf diese Kreuzfahrten sehr sicher.
Angekommen fällt uns sofort eine steile Treppe mit 50 Treppenstufen zu den Felsengräbern auf. Am Ende des Anstiegs habe ich einen wunderschönen Blick über das Niltal.
Die Nekropole besteht aus 39 Felsgräbern und wurde während der gesamten Zeit Altägyptens genutzt. Die dekorierten Gräber besitzen zum Teil sehr gut erhaltene Wandmalereien auf Stuck. Zu den beliebten Szenen zählen Ringkampfszenen, die Jagd auf Wüstentiere (zum Teil mit Fabelwesen), Handwerksszenen, die Belagerung von Festungen, zahlreiche Landwirtschafts- und zoologische Darstellungen sowie die berühmte Semitenkarawane von Beni Hassan. Besonders sehenswert sind die Gräber von Khnumhotep II, Amenemhat, Baket III und Khety.
Tag 10: Tuna el-Gebel – Tell el-Amarna – Hermopolis Magna
Mit Polizeieskorte machen wir uns auf den Weg nach Tuna el-Gebel. In der Nekropole von Tuna el-Gebel ließen sich bedeutende Persönlichkeiten in Kalkstein- und Lehmziegel-Kapellen bestatten. Die wichtigste Sehenswürdigkeit ist das aufwendig dekorierte Grab des Thot-Priesters Petosiris, der etwa 300 v. Chr. lebte. Wir fahren zur Nekropole von Tell el-Amarna. Wandmalereien und Reliefs sind nur bedingt erhalten. Das Grab des Echnaton ist weit abgelegen im Wadi Abu Hasah el-Bahri. Es wurde 2003/ 2004 für Touristen erschlossen (Asphaltstraße, Holztreppen und elektrische Beleuchtung). Das Grab ist aber offensichtlich nie für ihn benutzt worden. Nur seine früh verstorbene Tochter Meketaton wurde hier in einem Seitenflügel bestattet.
Tag 11: Minia – Beni Suef
Da wir heute keine Ausflüge haben, genießen wir es, uns auf dem Oberdeck auf den komfortablen Liegen auszuruhen und die Nillandschaft an uns vorbeiziehen zu lassen. Das sehr aufmerksame Barpersonal serviert Cappucchino, Bier oder nicht-alkoholische Getränke. Ich kann das Buchen des All Inklusive Pakets nur empfehlen und möchte nicht wissen, was ich sonst hätte bezahlen müssen. Bunter Dörfer und Städte wechseln sich mit der ewig grünen Landschaft des Niltals ab. Bananen- und Mangoplantagen gehen in Reis- und Getreidefelder über. Überall werden wir von winkenden Kindern an den Ufern begrüßt. Schön gestaltete Minarette und Fischer in uralten Ruderbooten ziehen an uns vorbei. An den Hängen sind immer wieder Felsengräber aus der Pharaonenzeit zu erblicken.
Tag 12: Alt Kairo
Zu Fuß erkunden wir die Altstadt von Kairo. Vorbei an den Ruinen der Festung Babylon erreichen wir das koptische Viertel, passieren die imposante griechisch-orthodoxe Kirche des heiligen Georg und erreichen kurz darauf die wohl bekannteste Kirche Ägyptens, die „hängende Kirche“. Weiter geht es zu der Moschee des ʿAmr ibn el-ʿĀṣ aus dem Jahr 1796, die älteste Afrikas. Ein Besuch des Bazars rundet den Besuch der Altstadt ab. Der Bus bringt uns zur Zitadelle mit der integrierten Muhammad-Ali-Moschee, auch Alabastermoschee genannt. Die Zitadelle von Saladin ist eine der wenigen erhaltenen befestigten Anlagen der Stadt Kairo. Die Zitadellenanlage gehört seit 1979 als Teil des historischen Kairo zum UNESCO-Weltkulturerbe. Von der Zitadelle aus genießt man sonst einen weiten Blick über die Stadt, aber leider ist es an diesem Abend sehr diesig. Bei klarem Wetter sind die Pyramiden von Gizeh am Horizont zu erkennen.
Über den Vorhof und einen Arkadengang gelangen wir zum Eingang der Moschee. Die Schuhe werden ausgezogen, wir dürfen das mit dicken Teppichen ausgelegte Innere betreten. Die Wände sind mit Alabaster verkleidet, was der Moschee den Namen Alabastermoschee verliehen hat. Riesige Leuchten hängen kreisförmig von der Kuppel herunter, zwei reich verzierte Kanzeln liegen gegenüber des Eingangs. Decken- und Wandbemalungen sowie die künstlerisch gestalteten Fenster mit bunten Glasornamenten und aufwendig geschnitzte Türen lassen mich staunen.


Es wird Zeit den Khan el-Khalili Basar zu besuchen. Keiner der vielen Basare Kairos ist touristisch so stark frequentiert wie dieser. Traditionelles Kunsthandwerk, Schmuck und Antiquitäten aus Gold, Kupfer, Messing, Silber wechseln sich mit Beduinen- und modernem Schmuck ab. Andere Geschäfte bieten Lederwaren oder Gewürze an. Auch traditionelle Kleidung wie Galabijas, Kleider, Schals sowie Massen von T-Shirts sind zu finden. In den vielen Cafés kann man eine Pause machen. Sehr empfehlenswert sind die „Saftläden“, in denen man herrlich frische Frucht- und Zuckerrohrsäfte erstehen kann.
In unmittelbarer Umgebung des Khan el-Khalili gibt es unzählige Moscheen, Madrasen und islamische Institutionen wie das Mausoleum des Hussein oder die weltberühmte el-Ashar-Moschee.
Tag 13: Memphis – Sakkara – Pyramiden von Gizeh
Memphis, ehemalige Landeshauptstadt von Ober- und Unterägypten wurde ca. 3.000 v. Chr. gegründet. Im Mittelalter wurde begonnen, alle Gebäude abzutragen, um Baumaterial für Kairo zu gewinnen. Heute sind nur sehr spärliche Überreste vorhanden. Hier gibt es die Kolossalstatue Ramses’ II, die Alabaster-Sphinx und den Gedenkstein des Königs Apries zu besichtigen.
Mit dem Bus fahren wir nach Sakkara und besuchen die Stufen-Pyramide des Djoser, das Vorbild aller späteren Pyramidenbauten. Ein absolutes „Muss“. Wer in der Hitze den Marsch durch die Wüste nicht machen möchte, kann sich für ca. 3 Euro mit dem Kamel oder Esel transportieren lassen. Nahezu alle ägyptischen Grabformen sind in Sakkara anzutreffen: Neben der Stufenpyramide auch klassische Pyramiden der 5. und 6. Dynastie, Schachtgräber, Galeriegräber bis hin zu Mastabas aus allen altägyptischen Epochen. Des Weiteren gibt es Tierfriedhöfe (Ibisse, Hunde, Katzen, Stiere) zu sehen.
Für die meisten der Passagiere ist der Ausflug zu den Pyramiden von Gizeh einer der Höhepunkte der Nilkreuzfahrt. Lange Schlangen bilden sich vor den Kassenhäuschen, für jedes bisschen Schatten ist man dankbar. Wir entscheiden uns, mit dem Pferd um die Pyramiden zu reiten. Wir halten wo immer wir möchten.

Die Pyramiden von Gizeh sind das einzig erhaltene der sieben Weltwunder der Antike. Sie zählen seit 1979 zum Weltkulturerbe. Die größte und bekannteste Pyramide ist die des Pharao Cheops. Nördlich befindet sich die 73 m lange Skulptur des Sphinx, die aus dem anstehenden Fels gehauen wurde. Am Nachmittag steht der Besuch des Ägyptischen Nationalmuseums an, es beherbergt mehr als 150.000 Artefakte aus den verschiedenen Epochen der altägyptischen Kulturgeschichte und ist somit die größte Sammlung altägyptischer Kunst weltweit.

Tag 14: Kairo – Transfer Badehotel/Abreise
Die letzte Nacht an Bord, am nächsten Tag machen wir nochmals einen Besuch auf dem Basar Khan el Khalili. Später bringt uns der Bus nach Hurghada in das Badehotel Royal Lagoon Resort, das wir als Anschlussaufenthalt gebucht hatten.
Text und Fotos: Reinhard Büssing